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Friday, July 3, 2020

Kehrtwende bei der "Millionärssiedlung" - Süddeutsche Zeitung

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Der Haarer Gemeinderat hat die Pläne für das umstrittene Bauvorhaben in Ottendichl überraschend verworfen. Gegen die Empfehlung des Bauausschusses lehnte eine Mehrheit das Konzept des Bauwerbers ab, wonach am Ortsrand östlich der B 471 und nördlich der Weißenfelder Straße zwölf Doppelhaushälften sowie zehn Reihenhäuser mit Tiefgarage entstehen sollten.

Manche wie SPD-Gemeinderätin Katharina Dworzak hatten die Planung schon im vorberatenden Bauausschuss als zu exklusiv empfunden und warben wie Peter Paul Gantzer (SPD) dafür, dort auch Wohnungen anzubieten, die sich weniger Betuchte leisten könnten. Gantzer hatte das Vorhaben als "Millionärssiedlung" kritisiert, weil die Häuser dort selbst für Gutverdiener nicht erschwinglich seien. Er warnte vor den Folgen für das soziale Gefüge im Dorf. Dworzak machte sich für ein Mehrfamilienhaus gerade dort stark, und Henry Bock (Grüne) fand, es sollten auch Mietwohnungen entstehen. Im Bauausschuss hatte es noch geheißen, dass es zu dem mit dem Bauwerber ausgearbeiteten Konzept keine Alternative gebe. Die Planerin vom Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum gab zu bedenken, dass zu dem dahinter liegenden kleinen Baugebiet die Zufahrt zu einem Mehrfamilienhaus schwer zu bewerkstelligen sei. Auch biete sich am Ortsrand keine verdichtete Bauweise an.

Dennoch erteilte der Gemeinderat dem Bauwerber nun den Auftrag, in einem Teilbereich des Gebiets ein Haus zu planen, in dem Wohnungen für Singles, Rentner und Familien geschaffen würden. Und der Antragsteller müsse sein Konzept besser auf den Einsatz von Photovoltaik abstimmen, so die Meinung im Gemeinderat. Auch solle der Spielplatz größer ausfallen als ursprünglich vorgesehen. Nun wird die Planung noch einmal geändert.




July 04, 2020 at 02:45AM
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Haar

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