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vonGünter Hiel
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Solaranlagen auf dem Dach kennt man. In Haar sollen sich Mieter Mini-Varianten auf dem Balkon installieren. Die Gemeinde will die Vermieter für die Idee gewinnen.
– Jedem Haarer Mieter sein Mini-Kraftwerk auf dem Balkon – das schwebt den Grünen in der Gemeinde vor. Im Prinzip sperren sich auch die anderen Fraktionen nicht gegen deren Antrag für „Maßnahmen zur Steigerung des in Haar erzeugten Stroms durch Balkonsolaranlagen“. Doch CSU, SPD und FDP sind noch zu viele Fragen offen. „Wir wollen die Bürger begeistern – aber erst müssen Sie uns begeistern“, wandte sich Peter Paul Gantzer (SPD) an die Grünen-Fraktion im Gemeinderat. Er war absolut nicht begeistert von diesem „grottenschlechten Antrag“.
Dieser geht jetzt zum Überarbeiten; nachdem bereits der Haupt- und Umweltausschuss fast eineinhalb Stunden darüber diskutiert hat und der Gemeinderat eine Woche später noch mal eine gute halbe Stunde. Die Gemeindeverwaltung, genauer das Umweltamt, hat jetzt einstimmig den Auftrag erhalten, zunächst alle offenen Punkte zu benennen und zu bearbeiten, auch in Kooperation mit der Energieagentur Ebersberg-München. Danach kontaktiert die Gemeinde die großen Vermieter in Haar, um auszuloten, ob die grundsätzlich gesprächsbereit sind, was die Installation von Mini-Solaranlagen an den Balkons vermieteter Wohnungen betrifft. Im Grünen-Antrag war bereits die Rede davon, dass die Gemeinde für die Anlagen werben soll bei Vermietern, Sammelbestellungen sollte sie vorbereiten und notfalls bei der Installation helfen.
Pro Jahr 125 Kilo CO2 sparen?
Balkonsolaranlagen sind Fotovoltaik-Module mit einer Leistung bis zu 600 Watt. Diese ermöglichen es Mietern in Wohnblocks, selbst Solarstrom zu produzieren und einen Beitrag zur Energiewende und zum Klimaschutz zu leisten. Die Anschaffungskosten betragen pro Anlage zwischen 350 und 500 Euro. In sechs bis neun Jahren seien die Kosten wieder eingespielt. Pro Jahr könne so eine Anlage rund 125 Kilogramm CO2 einsparen.
Im Hauptausschuss hatte Bürgermeister Andreas Bukowski (CSU) zur offenen Debatte aufgerufen, frei von der Leber weg, damit nicht nur die Fraktionsvorsitzenden ihre Positionen austauschen. Woraufhin das Thema in der Tat ausgiebig diskutiert wurde; nicht nur von den üblichen Verdächtigen. Und dabei tauchten viele offene Fragen auf. Von der Befürchtung, im Umweltamt müsse eine extra Stelle geschaffen werden, um alle Aufträge abzuarbeiten, bis zu Fragen des Brandschutzes, der Kosten und der Ästhetik. Fazit: Irgendwie waren alle dafür, aber außer den Grünen hatte jeder noch viele „Abers“ anzumerken.
Die offenen Fragen müssten geklärt werden, zog Ulrich Leiner (Grüne) ein Zwischenfazit. Grundsätzlich sieht er den Gemeinderat auf dem richtigen Weg. Und wenn es Antworten auf alle Fragen gibt, und die werde es geben, werde sich sicher eine Mehrheit finden für die Balkonsolaranlagen.
Rubriklistenbild: © dpa / Sina Schuldt
July 03, 2020 at 12:55PM
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Haar: Mieter sollen kleine Solaranlagen bekommen - merkur.de
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Haar
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