Während des coronavirusbedingten Lockdowns hat es so mancher nicht zum Friseur geschafft. Doch wie dicht und wild die Matte auch sein mag, sie ist wohl nichts gegen das, was dieser Mann auf dem Kopf trägt.

Nguyen Van Chien ist 92 Jahre alt, lebt im südlichen Mekong Delta und hat seit fast acht Jahrzehnten keinen Friseur gesehen.

“Warum ich wachsen lasse? Das hat mit meiner Religion zu tun. Ich bete neun Kräfte an und sieben Götter. Außerdem meine Eltern und andere, die mich mit ihrer Güte gesegnet haben. Ich bete auch zu Buddha. Meine Überzeugung ist, dass ich meinen Körper genau so lassen sollte, wie ich ihn von meinen Eltern bekommen habe.”

Als Schüler musste er sich die Haare schneiden lassen. Doch das ist lange her.

“Ich weiß noch, dass mein Haar schwarz war und dick. Ich musste es bändigen. Als ich dann erweckt wurde, wusste ich sofort, dass ich auserwählt bin.”

Seither kam ein Haarschnitt nicht mehr infrage.

Sein fünfter Sohn Luom hilft ihm, das Haar umherzutragen. Der Sohn ist davon überzeugt, so sagt er, dass sein Vater das hohe Alter allein seinem Haarwuchs zu verdanken hat.

Von: reuters